Hollewien (Pfingstfest)
"Hollewien" ist eine der Ältesten Traditionen in Tastungen. Bei uns bedeutet "Hollewien" seit eh und jeh, ein blumengeschmückter Kinderumzug am Pfingstsonntag. Verantwortlich für die Durchführung mit allen Pflichten und Rechten, ist immer das 8. Schuljahr. Es ist ein reines Kinderfest in Gestaltung und Verantwortung.
Samstags wird eine Scheunendiele mit Sitzmöglichkeiten hergerichtet und mit grünen Zweigen ausgeschmückt. Hier versammeln sich dann alle Kinder des Ortes und treffen Vorbereitungen für dieses Fest.
Die Kleinen sammeln fleissig Blumen, die von einer Frau oder von Jugendlichen zum Umwickeln des Pfingstbaumes benötigt werden. Für jeden Strauß erhalten die fleissigen Sammler am Sonntag ein paar Cent.
Sonntagmittag treffen sich alle Kinder wieder in der Scheune, von hier beginnt dann der Umzug durch das ganze Dorf. Die Ältesten Jungen sind für das Tragen des Pfingstbaumes verantwortlich. Da am Pfingstsonntag nicht immer ein Tanzfest stattfindet, ziehen die Kinder mit ihrem Pfingstbaum und folgendem Spruch von Haus zu Haus :
"Mit uns`rem schönen Blumenstrauß, zieh`n wir heut von Haus zu Haus, verkünden euch das Pfingstfest und wünschen euch das Allerbest`. Bier und Tanz fällt diesjahr aus, drum bleibt vergnügt in eurem Haus, und wir wollen groß und klein, alle froh und fröhlich sein".
Anschließend bestimmen die Älteren Kinder für jeden Dorfbewohner eine Pfingstbraut oder einen Pfingstbräutigam. Hierbei werden auf heitere Art und Weise und unter lustigen Zwischenrufen, Männer und Frauen untereinander neu verteilt und verkuppelt. Manchmal kommen da sehr komische Paare zusammen, so dass die Kinder einen tollen Spaß dabei haben.
Von den Bewohnern des Hauses bekommen die Kinder nun kleine Geldgeschenke, die anschließend in der Scheunendiele aufgeteilt werden. In der Scheunendiele wieder angekommen, wird noch bis zum Einbruch der Dunkelheit weitergefeiert.
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